Heiß und schwül
Abends Gewitter und starker Regen
Heute stehen gleich mehrere Vor-Ort-Besuche auf dem Plan. Diese Erkundungen sind in der Stadt Bo. Der Weg dorthin verläuft eine Zeit lang über eine Bush-Road. Nun, die Straße soll vom Zustand her recht gut sein. Ich will nicht wissen, wie sehr man auf einer schlechten Straße durchgeschüttelt wird. Wir müssen hier schon teilweise schritt fahren, damit der Landcruiser nicht beschädigt wird. Glück hat, wer vorweg fährt, denn der bekommt nicht so viel Staub ab!
Unser erster Besuch ist das Waisenhaus von Don Bosco in Bo. Dort gibt es große Probleme mit der Stromversorgung. Das Haus liegt recht weit außerhalb der Stadt und so kommen (wenn es überhaupt mal Strom gibt) von den anfänglichen 230 Volt nur noch knapp 120 Volt hier draußen an. Das ist einfach zu wenig für Computer, Kühlschrank, Waschmaschine und Co. Wir wollen als einen der THW Generatoren hier aufstellen. Denn der ist deutlich größer und moderner, als dieses kleine tragbare Spielzeug-Aggregat. Das ist ständig überlastet und somit oft kaputt. Das wird sicher eine gute Baustelle! Die Leute sind sehr freundlich sprechen sehr gut Englisch. Das wird meine Aufgabe für nächste Woche werden.
Unsere nächste Station ist die deutsche Welthungerhilfe in Bo. Birgit wartet dort mit ähnlichen Problemen auf uns. Zwar hat sie eine Photovoltaik-Anlage organisiert und hätte diese auch gerne installiert, aber dafür fehlen Batterien und Spannungswandler.
Die letzte Baustelle in Bo führt uns zu World Vision. Hier hängt ein ganzes Verwaltungs-Gebäude an einem einzigen 20 kVA Generator. Immer wieder schaltet der sich aus, weil die angeschlossene Last nicht gleichmäßig auf allen drei Phasen verteilt ist. Das lässt sich jedoch nur durch Änderungen in den Unterverteilungen im Gebäude etwas verbessern. Im Grunde ist das aber keine wilde Sache.
Inzwischen ist es schon spät geworden und wir müssen nun zügig auf den Rückweg nach Makeni. Eine Bush-Road bei Nacht ist ein absolutes „No Go“! Zu gefährlich! Das sagt aber nicht nur das THW, sondern auch alle anderen, mit denen wir vor unserer Rückfahrt noch kurz sprechen.
Wir schaffen es noch rechtzeitig nach Makeni. Dort lerne ich Ingo kennen, der heute als Ablösung für Rudi angekommen ist. Wir Essen gemeinsam zu Abend und bringen anschließend unsere Sachen von der Veranda in Sicherheit. Denn ein heftiger Sturm zieht auf und nur wenig später beginnt es zu heftig regnen. Fast zeitgleich mit den ersten Regentropfen ist auch der Strom weg. Wir starten unseren Generator hinter dem Haus und ich knoble im Zimmer noch eine Weile an dem Schaltplan für das Holländer-Labor.