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Radreise zum Nordkap 2010

Freitag, 09. Juli 2010 — Leksand — Los

Freitag, 09. Juli 2010 — Leksand — Los

Freitag, 09. Juli 2010 — Leksand — Los
Tageskilometer: 150 km
Los, sonnig, wenig Wind, +22 ºC

Au Mann, die Muggen hier sind ja noch hungriger als ich! Von wegen im Freien hocken und gemütlich Tagebuch schreiben…Ich habe mich ganz schnell ins „Service Hus“ verzogen. Auch hier summt es noch. Na, mal sehen, ob das Hotel Hilleberg muggenfrei bleibt. Ich weiß noch nicht sicher, ob ich es heute übertrieben habe. Mein Hintern sagt auf jeden Fall „JA!!“
Aber mal alles der Reihe nach:
Camping in Leksand war klasse. Zwar war dort viel los, aber o.k. Über Tällberg (der Name war Programm) führte der Weg nach Rättvik. Hier habe ich dann auch meinem gestern geleisteten Versprechen Tribut gezollt: Keine Fressorgien mehr an Abend mit Keksen, lieber Mais und anderes Gemüse.
Weiter nach Gärdsjö und Furudal. Unterwegs mache ich an einer ehemaligen Tanke Rast, weil es dort Schatten gibt. In den 10 Minuten halten dort 3 Leute und wollten tanken. Na, ob sich die Tanke nicht doch lohnt? Der Letzte der herfährt erklärt mir, dass er schon seit 3 Tagen auf Reserve fährt und es weder in die eine, noch in die andere Richtung mehr reicht. Sorry, aber soviel Hirn sollte man schon haben…

Es gibt immer wieder Steigungen, die recht anstrengend sind. Angst machen mir wirklich die Holz-Trucker. Die halten zwar schon viel Abstand, kommen aber auf den kleinen Straßen echt sehr schnell daher und sind sicher auch überladen. Jedesmal, wenn einer in der Gegenrichtung an mir vorbeifährt, trifft einen die Luft, die sie vor sich herschieben wie eine Wand.
Weiter nach Voxna. Dort stellt sich dann die Frage: „Feierabend, oder weiterfahren?“ 101km stehen auf der Anzeige. Hier gibt’s aber nichts zum Einkaufen, außerdem will ich heute einfach noch ein Stück machen. Lief ja ganz gut. Also weiter nach Los.
Im Laden beim Campingplatz kaufe ich noch was zu trinken und mache es mir nach dem Zeltaufbau und Duschen erst mal gemütlich. Mit Klamotten waschen, Essen, Tagebuch und Postkarten schreiben geht der Abend schnell vorbei. Mal die Route für morgen checken und aus dem Kühlschrank ein Bierle holen…

Samstag, 10. Juli 2010 — Los — Pampa bei Björsarv

Samstag, 10. Juli 2010 — Los — Pampa bei Björsarv

Samstag, 10. Juli 2010 — Los — Pampa bei Björsarv
Tageskilometer: 102 km
Björsarv, stark bewölkt, teilweise Regen, sehr windig, +15 ºC

Meine Fahrrad-Klamotten sind in der Nacht kein Stück getrocknet. Jetzt habe ich mal alles ins warme „Service Hus“ gehängt und hoffe auf ein kleines Wunder. Gestern Abend saß ich noch sehr lange über den Landkarten. Ich muss noch weiter nach Osten fahren, wenn ich der E45 ausweichen will. Wenn´s klappt, dann bin ich morgen Abend wirklich auf der Höhe von Östersund. Das wäre noch im Plan, den ich mir grob gesetzt habe.

Weil es ohnehin recht frisch ist, ziehe ich heute die lange Radhose an. Alles andere ist ohnehin noch total nass…keine Chance. Der Wind ist so stark, dass ich das Zelt einfach nur zusammenrollen kann…rein damit in die BOB-Tasche, dann kann´s los gehen. Der Tag wird mich nicht so sehr nach Norden voranbringen, weil ich erst ein gutes Stück nach Osten muss. Heute Abend will ich am Campingplatz in Björsarv sein. Weniger als 100 km… Ich muss echt meinen Hintern etwas schonen…

Von Los die 310 bis Färila. Die Strecke war nichts besonderes. Das übliche auf- und ab… Was nun immer wieder auffällt: Die Leute hier haben gewaltige Stücke vom Wald abgeholzt. Außerdem sehen hier viele Nadelbäume irgendwie krank aus. Den fehlen die Nadeln teilweise oder die Bäume stehen ganz kahl da. Weiter geht es nach Ljusdal. Hier ist ziemlich viel los. Ich gehe erst mal was einkaufen, weil der nächste Campingplatz irgendwo in der Pampa liegt. Nach dem Einkauf geht es weiter nach Norden. Ängebo heißt das Zwischenziel. Von dort ist es nur noch ein kurzes Stück bis Björsarv, dem Campingplatz. Dort angekommen kann ich keinen Campingplatz erkennen / finden. Als ich dort nachfrage, erfahre ich, dass die dort nur Häuser für 600SEK pro Nacht vermieten. Also kein Campingplatz. Ich bekomme aber den Tipp, wo ein schöner Fluss zu finden ist und einen Hinweis auf´s „Jedermannsrecht“. Davon werde ich dann also heute mal Gebrauch machen…

Das Baden im Fluss war herrlich. Der Regen hat dann gar nicht so sehr gestört. Eher die vielen Muggen. Aber Autan hilft hier wirklich. Das Abendessen war lecker und beinhaltete nur wenige Kekse. Ich bin schon gespannt, wie es sich die erste Nacht in der Pampa so pennen lässt.
Morgen geht’s dann weiter nach Norden! Gute Nacht…

Sonntag, 11. Juli 2010 — Pampa bei Björsarv — Gimäfors

Sonntag, 11. Juli 2010 — Pampa bei Björsarv — Gimäfors

Sonntag, 11. Juli 2010 — Pampa bei Björsarv — Gimäfors
Tageskilometer: 95 km
Gimäfors, sonnig, am Abend Dauerregen, wenig Wind, +20 ºC

Geschlafen habe ich wieder mal wie ein Stein.
Baden, spülen, waschen…alles am Fluss ist klasse. Heute morgen brennt die Sonne kräftig vom Himmel. In der “Nacht” war es recht kalt und das Zelt immer noch sehr nass. Aber nun wird es von der Sonne getrocknet. Ich sehe zu, dass ich mich aufraffe und auf den Weg nach Torpshammar mache. Wasser zum Trinken für unterwegs…vom Fluss…na klar!

Die ersten 30 km bis Naggen laufen ganz gut. Eigentlich ist die Strecke recht eben. Nur meist kein Asphalt, sondern popo-schindender Naturboden. Aber es geht schon recht gut. Ab Naggen beginnt dann wirklich die Arbeit. Es geht immer wieder rauf und runter. Runter geht es teilweise wirklich sehr steil und ich bin froh gute Bremsen zu haben. Außerdem ist es gar nicht so einfach den Schlaglöchern allen auszuweichen.
Plötzlich habe ich ein komisches Fahrgefühl… Hmmm, irgendetwas ist echt komisch…Ja so was…!!! Ein Platten im Hinterrad! Diagnose: Snakebite. Vor so etwas schützt natürlich auch das Kevlar in den Laufflächen nicht. Jetzt habe ich mein Werkzeug wenigstens nicht umsonst mitgeschleppt…wenn nur die Muggen nicht wären. Die warten nur daruf, dass ich anhalte um den Schlauch zu tauschen. Verschwitze Radfahrer scheinen die Viecher echt hungrig zu machen.

Bis Torpshammar geht die Arbeit weiter. Dort kaufe ich erst mal ein (keine Kekse…leider nichts gefunden…) und mache anschließend eine Rast. Dann geht es weiter nach Norden Richtung Gimäfors. Entlang der Strecke gibt es viele Stauseen. Es macht echt Spaß hier zu fahren. Aber es sind leider auch dunkle Wolken im Anmarsch, was die Freude etwas trübt. Am Campingplatz baue ich mein Zelt auf. Nach dem Duschen regenet es bereits. Hoffentlich kein Dauerregen…das wäre echt nichts.
Ich esse erst mal zu Abend und werfe dann noch einen Blick in die Karten. Scotty & Bobby habe ich unter der Apside vom Hotel Hilleberg verstaut (mehr schlecht, als recht). Egal, Hauptsache etwas geschützt vor dem Regen.
Nachher gibt es noch a bissel TV. Fußball WM-Endspiel.

Die zweite Landkarte hätte ich dann auch durch…

Montag, 12. Juli 2010 — Gimäfors — Solleftea

Montag, 12. Juli 2010 — Gimäfors — Solleftea

Montag, 12. Juli 2010 — Gimäfors — Solleftea
Tageskilometer: 112 km
Solleftea, Sonne, heiß, teilweise Rückenwind, +26 ºC

Ich habe gesten das Endspiel angeschaut und erfahren, dass Deutschland wohl noch ein Spiel um Platz 3 hatte. Das Spiel soll wohl gut gewesen sein. Nun ja, ich bin hier schließlich nicht unterwegs zum Fußball schauen, sordern zum Radfahren!
Heute Nacht hat es nicht mehr geregnet. Ich warte bis das Zelt trocken ist, dann kann es los gehen. Weil aber überall nasser Sandboden ist, wird das Abbauen eine einzige Sauerei…Mist.

Die Landkarte hat jetzt einen anderen Maßstab. Es geht somit augenscheinlich nicht mehr ganz so schnell voran.
Vom Campingplatz Sandnäset ging es wieder an vielen schönen Seen vorbei. Bis Naveradden aud Asphalt, dann bis Liden wieder mal Naturboden. Ging aber recht gut zu fahren. Von wegen in Schweden ist alles flach… hier sieht es fast aus wie in den Alpen! In Liden bin ich dann auf die 86, auch hier ging es teilweise steil bergauf. Überraschenderweise lief es recht gut, auch bergauf. Und so standen beim Zwischenstopp in Bispgarden nach 3 Stunden knappe 60 km auf dem Zähler. Doch so langsam meldet sich eben wieder der Hintern. Ein Stück muss heute schon noch sein. Das Ziel ist Solleftea. Hier gibt es einen Campingplatz.
Die letzten km sind nicht so toll. Die Straße ist gebaut wie eine Autobahn. Entsprechend ist auch der Verkehr. Zum Glück muss ich dort nur 10 km fahren.
Ich überlege, ob ich noch weiter fahren soll. Oder ob für heute Schluss ist. Nein, Feierabend beschließe ich. Zelt aufbauen, duschen und dann mit dem Bike (ohne Bobby) zum Einkaufen. Ist nicht weit zu fahren. Die Stadt ist ganz in der Nähe.
Mist !! Platt !! Was ist denn jetzt los? Ich bin grade einmal ein paar hundert Meter weg vom Zelt! Also zurück und den Schlauch erst einmal flicken. Zurück am Zelt sehe ich die Bescherung: Ein fetter Nagel steckt im Reifen. So ein Mist…von wegen Kevlar und so…
Weil ich den Nagel zu spät bemerkt habe, ist der Schlauch total kaputt. Der Ersatzschlauch muss jetzt auf jeden Fall her, aber ich brauche einen neuen Ersatzschlauch. Heute gibt es nichts mehr zu kaufen. Die Geschäfte sind schon geschlossen. Es gibt im Ort zum Glück ein Sportgeschäft, dort werde ich morgen gleich vorbeischauen.
Und nun gibt es erst mal Essen: Brot, Mais, Gemüse und…Kekse.

Dienstag, 13. Juli 2010 — Solleftea — Äsele

Dienstag, 13. Juli 2010 — Solleftea — Äsele

Dienstag, 13. Juli 2010 — Solleftea — Äsele
Tageskilometer: 142 km
Äsele, bedeckt, später sonnig, +23 ºC

Ich verbringe eine gemütlche “Nacht” im Zelt. Kurz bevor der Wecker los gehen sollte werde ich im Zelt vom Donner geweckt. Über Nacht hat sich das Wetter sehr verändert. Ich schaffe es grade noch Scotty & Bobby mit dem zusätzlichen Zeltboden abzudecken. Während ich noch den Zeltboden mit Heringen sicher will, fängt es kräftig an zu regnen. Ich werde total nass. Ich lege mich im Zelt wieder trocken und schlafe dann noch eine Runde. Bei dem Regen ist es sicher das Beste, was ich tun kann. Ich spüre, wie sich das Wasser unter dem Zeltboden sammelt. Der Boden schwabbelt so komisch…
Gegen 9 Uhr ist der Regen zwar vorbei, aber alles ums Zelt herum ist nass. Es wird heute wohl ein eher ruhiger Tag werden (müssen). Gefällt mir gar nicht der Gedanke, aber ich werde das Beste daraus machen. Ganz in der Nähe gibt es ein Wasserkraftwerk, dass man besichtigen kann. Klasse, das will ich mir auf jeden Fall anschauen!
Rechtzeitig zu Beginn der Führung um 10 Uhr bin ich dort hin. Das war wirklich eindruckvoll. 3 x 20 Megawatt, da geht schon was. Den Generator und die Turbine aus der Nähe zu sehen ist beeindruckend.

Als ich zurück bin, habe ich Hunger. Ich mache mir Frühstück. Allmählich ist auch das Zelt trocken. Ich packe meine Sachen zusammen, damit ich heute doch noch wegkomme und ein paar Kilometer fahren kann. Bevor ich mich gegen Mittag auf den Weg mache fahre ich noch zum Fahrradladen und kaufe einen neuen Schlauch für den Scotty. Und zur Sicherheit auch einen für Bobby…sicher ist sicher. Dann kann es endlich los gehen. Die 90 Richtung Vilhelmina.
Die Strecke bis Näsäker ist mehr oder weniger stark befahren. Auch gibt es nicht so große Steigungen wie gestern. Es ist total schwül und das strengt wirklich an. Jammern hilft nichts, also weiter nach Junsele.
Hier war heute ein Krämermarkt. Die Leute, die Stände mit Tüchern, Kochlöffeln und Basecaps betreiben sind wohl überall anzutreffen. Da bis Jungsele gerade einmal 75 km auf dem Tacho standen, komme ich zur Entscheidung weiter nach Äsele zu fahren. Kurz vor Hälla kommt die Landes- (oder Gebiets-) grenze nach Lappland.
Und jetzt kommt es: Ich schaue gerade wegen dem Wetter in der Gegend herum, da stehen plötzlich ein paar Meter weg von mir zwei Rehntiere auf der Straße. Wow, das ist klasse. Kaum in Lappland, schon sehe ich die ersten Rehntiere. Ich schaffe es sogar ein paar Bilder von denen zu machen. Meine ersten Rehntiere!
Gegen 22 Uhr erreiche ich den Campingplatz Äsele.

  1. Mittwoch, 14. Juli 2010 — Äsele — Norsjö
  2. Donnerstag, 15. Juli 2010 — Norsjö — Älvsbyn