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Radreise zum Nordkap 2010

Freitag, 02. Juli 2010 — Abreise in Leonberg

Freitag, 02. Juli 2010 — Abreise in Leonberg

Freitag, 02. Juli 2010 — Abreise in Leonberg
Tageskilometer: 0 km
Leonberg, Sonne, +34 °C, schwül

Die erste Hürde ist genommen. Der Abschied von zu Hause war irgendwie nicht ganz einfach. Es ist auch schon eine ganze Weile her, dass ich für ein paar Wochen am Stück unterwegs war.
Die S-Bahnfahrt ging besser als gedacht. Ein- und Ausstieg war auch mit Anhänger kein Problem. Selbst die Rolltreppe war easy. Ich sitze hier im Stuttgarter Kopfbahnhof. Also eigentlich alles bestens, aber dennoch zittern mir die Hände ein wenig. Naja, gute Freunde haben mir ja Mut gemacht und ich will diese Reise ja auch schließlich selber machen. Auch wenn sich leider keine Begleitung für solch eine große Reise finden ließ. Das passt schon. Wenn ich im Nachtzug sitze, dann gönne ich mir erst mal in Ruhe ein Bierle…
Mir gehen grade echt viele Dinge im Kopf herum.
Aber erst mal der Reihe nach.
Das Gewicht des BOB ist deutlich zu spüren. Negativ ist mir aufgefallen, dass der BOB beim Wiegetritt zu pendeln anfängt. Das ist sicher nicht sehr gut fürs Material auf die Dauer. So ist jetzt schon klar, dass sich so einfach keine Kilometer bolzen lassen. Ich nehme mal an, 100km am Tag werden schon heftig werden. In einer halben Stunde kommt der IC nach Karlsruhe, wo ich Anschluss an den Nachtzug Zürich – Hamburg habe. In Karlsruhe ist ebenfalls noch viel Zeit zum Umsteigen.
Das ist auch gut so.

Samstag, 03. Juli 2010 — Zugfahrt nach Kiel

Samstag, 03. Juli 2010 — Zugfahrt nach Kiel

Samstag, 03. Juli 2010 — Zugfahrt nach Kiel
Tageskilometer: 0 km
Hamburg, Sonne, +27 ºC, schwül

Die Fahrt nach Hamburg war interessant.
Der Nachzug nach Hamburg kam pünktlich am Startbahnhof Karlsruhe an. Nachdem ich mein Rad nebst Anhänger gut verstaut hatte, machte ich mich auf die Suche nach meinem Schlafplatz. Ich hatte im Großraumwagen reserviert. Ganz im hinteren Eck des Wagens war eine Gruppe junger Leute, bei denen ordentlich Party am Start war. Ich checke die Reservierung und (nun ja…) mein Platz war genau der eine freie Platz, der bei der Gruppe zu sehen war.
Hm, o.k…..
Eigentlich hatte ich auch nicht wirklich Lust zu schlafen. Und so habe ich einfach beschlossen mitzufeiern. Was mir angesichts zahlreicher Paletten Schweizer Dosenbier auch nicht wirklich schwer viel. Die Leute war auf den Weg nach Jönköping zum Angeln, das wird ja was werden…
Nun ja, die Stimmung war natürlich super, zum nächsten Morgen sage ich hier mal lieber nichts.
Auf dem Weg nach Hamburg stand der Zug in der Nacht dann leider noch 2 bis 3 Stunden in Mannheim, weil noch ein zweiter Zugteil angekuppelt werden sollte. Der hatte allerdings mächtig Verspätung.

Kurz vor 12 Uhr komme ich in Kiel an. Die Verspätung hat der Zug nicht aufholen können. Zum Glück habe ich den Zeitpuffer zwischen Zugfahrt und Fähre großzügig geplant. Deswegen habe ich noch 3 Stunden Aufenthalt in Kiel (eigentlich wären es über 6 Stunden gewesen).
Die Wärme hier ist ebenfalls unerträglich (oder liegt`s doch am Schädelweh?). Nur der Wind macht die Sache etwas angenehmer. Ich suche mir einen ruhigen Platz um ein wenig zu dösen.

Um 15Uhr bin ich dann bei der Fähre. Deutschland spielt heute bei der Faußball WM. Hoffentlich kann man das Spiel dort irgendwo auf dem Schiff anschauen. Ich hoffe auch, dass es dort irgendwo einen sicheren Abstellraum für mein Fahrrad und den Anhänger gibt.
Dann geht’s los.
Mit dem Rad die PKW Rampe hoch und ab in den Bauch des riesigen Stahl-Bolliden. In einem Lagerraum finden Rad und Anhänger Platz. Ich genieße dann erst mal die Dusche. Meine verschwitzen Klamotten werden (traditionell) im Waschbecken gewaschen und anschließend zum Trocken aufgehangen. Nach dem Essen will ich erst einmal das Schiff durchstöbern.
Alles klar: 1.700 Passagiere, 11 Decks, 30 Megawatt Antriebsleistung…damit kann man was anfangen.
Das Spiel Deutschland : Argentinien (4:0) war echt der Hammer, per Beamer verfolgten knapp 100 Leute auf der Fähre das Spiel.
Ich bin tierisch müde und will nur noch ins Bett. Habe nicht grade viel geschlafen in der letzten Nacht.
Die Kabine scheint voll zu sein. Jedenfalls gibt es jede Menge Gepäck dort. Mitreisende sind keine da. Es ist noch zu früh am Abend.
Von Schweden her ziehen ein paar Wolken am Himmel auf. Na hoffentlich hält das gute Wetter noch eine Weile an.

Sonntag, 04. Juli 2010 — Überfahrt nach Göteborg

Sonntag, 04. Juli 2010 — Überfahrt nach Göteborg

Sonntag, 04. Juli 2010 — Überfahrt nach Göteborg
Tageskilometer: 107 km
Göteborg, starke Bewölkung, +22 ºC

Die Nacht auf der „Stena Germanica“ war klasse. Ich bin so gegen 22Uhr ins Bett.
Um 7:15Uhr kam eine Lautsprecherdurchsage. Das Frühstück ist fertig. Perfekt, zum Glück hab ich ein Frühstück gebucht. Habe echt Kohldampf.
Ich habe geschlafen wie ein Stein. Ich habe nicht mitbekommen, wann die anderen Leute in die Kabine gekommen sind.
Voller Tatendrang springe ich aus den Federn (mein Schädelweh ist immer noch leicht zu spüren) und mache mich nach nem Besuch im Bad auf den Weg zum Frühstück.
Um noch schnell ein paar Bilder vom Sonnenaufgang zu machen, habe ich die Kamera dabei. Auf Deck 9 angekommen kommt gleich die Ernüchterung: So ein Mist, es regnet. Alles grau in grau.
Also gut, dann erst mal was essen. Das Buffet war klasse. Lachs gab es auch. Lecker!
Nach einer Unterhaltung mit Tischnachbarn weiß ich jetzt auch, dass ich bei Lidl in Schweden einkaufen soll, dann schmeckt es wie zu Hause. Schwachsinn, vielleicht gehe ich ja in Urlaub, damit es mal nicht schmeckt wie zu Hause!
In Göteborg angekommen verabschiede ich mich noch vom Stubenkameraden und mache mich auf den Weg zum Rad. Alles i.o. dort. Der Regen hat allerdings nicht aufgehört. Ich ziehe mir dann gleich erst einmal die Regenklamotten an. Es ist kühl hier oben im Norden.
Dann ging es mit dem Rad die Metallrampe hinunter. Ganz vorsichtig, ich will ja nicht gleich nen Abgang machen. Eine Zollkontrolle gab es nicht, zumindest für mich.
Außerhalb des Hafens treffe ich noch einen Bekannten aus Schweden. Mit ihm habe ich einmal in einem Projekt zusammengearbeitet und bin mit ihm noch in Kontakt. Wir unterhalten uns eine Zeit lang über mein Vorhaben und das schöne Wetter. Aber so allmählich wird es Zeit los zu kommen. Wir verabschieden uns, ich schwinge mich aufs Rad und fahre los. Da ruft er mir laut hinterher: “Marten…nach Norden geht es in die andere Richtung…!” Er zeigt genau in die entgegengesetzte Richtung. “Ach, ja…Hab mich nur eben mal kurz vertan…” Grinse ich etwas verlegen.

Dann konnte es los gehen: Göteborg – Tuve – Kärra – Kungälv – Diseröd – Lilla Edet – Hjärtum – Trollhättan.
Der Campingplatz ist echt klasse dort. Weil ich zu faul bin das Zelt aufzubauen, miete ich mir eine kleine (Hunde-) Hütte (250SEK). Jetzt erst mal was Essen…

Montag, 05. Juli 2010 — Göteborg — Lidköping

Montag, 05. Juli 2010 — Göteborg — Lidköping

Montag, 05. Juli 2010 — Göteborg — Lidköping
Tageskilometer: 107 km
Lidköping, teilweise Bewölkung, windig +18 ºC

In der Hütte hat es sich gut aushalten lassen. Die erste Nacht in Schweden. Aber was heißt denn eigentlich Nacht? Um 2:30Uhr noch Abenddämmerung? Das ist komisch! So etwas habe ich echt noch nie gesehen.
Am Morgen ging es dann so gegen 9:30Uhr weiter.
Trollhättan war Anfangs etwas kompliziert. Ich hatte schon die richtige Straße erwischt, aber die wurde dann immer breiter und breiter, bis es dann die Autobahn war und ein Schild auf ein Radfahr-Verbot hinwies. Weil die Straße aber mehrspurig und doch sehr stark befahren war, war es hier nichts mit umdrehen. Also ab in die Pampa und erst mal ein Stück schieben. Ich habe dann schnell die Alternativroute gefunden, die ich gestern schon ins Auge gefasst hatte. Der Weg war zwar länger, aber deutlich weniger stark befahren.

Trollhättan – Vargon – Flo – Sal – Tun – Källstorp – Liköping
In Lidköping war erst einmal Einkaufen angesagt. Und wie das halt so ist, wenn man hungrig zum Einkaufen geht… Aber paßt schon, für eine Armee reicht es nicht, auch keine Tonnen von Keksen. Den geliebten Cheeseballs habe ich aber schon ein wenig mehr hinterher getrauert.
Den Campingplatz in Lidköping habe ich nicht genommen, denn ein Stück muss ich heute schon noch fahren.

Källby – Västerplana – Mendelplana.
Hier kommen schon mal ordentlich Höhenmeter auf mich zu. Bobby (mein Anhänger) hat ganz ordentlich gezogen. Leider entgegen der Fahrtrichtung. Die Kinnekulle hat 306 Höhenmeter.
Kurz vor Hällekis wollte ich die Karte nochmals kurz checken. Leider hab ich vergessen, dass mein linkes Bein noch ins Pedal eingehakt war. Bin also im Stehen umgefallen. Bilanz: Schulter + Knie blutig, die Hand tut weh. Super Sache…!
Jetzt aber erst mal in den Vänernsee und eine Runde schwimmen.

Dienstag, 06. Juli 2010 — Lidköping — Degerfors

Dienstag, 06. Juli 2010 — Lidköping — Degerfors

Dienstag, 06. Juli 2010 — Lidköping — Degerfors
Tageskilometer: 135 km
Degerfors, sonnig, windig +23 ºC

Die erste Nacht im Hotel Hilleberg (mein Zelt) war o.k. Der starke Wind am Vänernsee hat ganz ordentlich daran gerüttelt. Ich war aber einfach zu faul es noch weiter abzuspannen. Geschlafen habe ich auf jeden Fall sehr gut. Allerdings bin ich in der Nacht zweimal aufgewacht, weil meine Hand vom Sturz höllisch weh tat. Zum Glück schleppe ich Voltaren durch Schweden mit. Ich werde heute Nacht nochmals ne dicke Schicht auftragen, dann wird es hoffentlich gehen.
In Mariestad war die Orientierung mal wieder nicht so einfach. Nach einigen Umwegen war ich dann aber doch wieder auf dem richtigen Weg. Dieses ewige falsch Fahren kostet Kraft und Nerven…

Hällekis – Forshem – Arnäs – Lugngs- Mariestad
Das mit dem Straßen ist auch so eine Sache:
Wie finde ich eine Straße, auf der ich fahren kann und es nicht Lebensgefährlich ist? Es zeigt sich schnell, dass nur die mit 3-stelliger Nummer oder die Straßen ganz ohne Nummer gut sind. Ich habe die 202 nach Töreboda genommen (Fredsberg – Lyrestad – Midskog). Als nächstes dann die 200 nach Gulspang und dann doch noch einmal den Versuch auf der 25 gewagt. Hier war wenig Verkehr. Bin dann aber doch recht schnell rechts ab, auf die 204.
Bis Nysund dann auf die 243 nach Degerfors.
Kurz nach dem Einkauf (heute darf es ein 3,5% Bier sein…) kam der Campingplatz. Gut zu finden und die Dusche eine Wohltat. Im Hotel Hilleberg werde sicher wieder gut schlafen.
Aber zuerst mal noch die Streckenplanung für Morgen erledigen. Allmählich weiß ich auch welche Straßen o.k. sind.
Dann noch die Kette schmieren.
Das war´s …Gute Nacht…

  1. Mittwoch, 07. Juli 2010 — Degerfors — Fredriksberg
  2. Donnerstag, 08. Juli 2010 — Fredriksberg — Leksand