Dienstag, 23.06.2020 — Verdun-sur-le-Doubs - Paray-le-Monial
7. Tag Verdun-sur-le-Doubs - Paray-le-Monial
Wetter morgens: Sonne, mild, etwas Wind
Tages-Kilometer: 148,9
Gesamt-Kilometer 875,5
Durchschnitt: 21,9
Fahrzeit: 6h47
Wetter tagsüber: sonnig, heiß, windig
Wetter abends: sonnig, sehr warm, weniger Wind
Abfahrt 9:00
Ankunft 19:30
Ich habe im Zelt sehr gut geschlafen. Ehrlich gesagt besser als in der Nacht zuvor im Hotel. Um 6:30 Uhr werde ich wach, weil die Sonne schon kräftig aufs Zelt scheint. Da in der Nacht immer ein leichter Wind ging und ich das Zelt nicht ganz geschlossen habe ist es auch nicht völlig nass. Somit muss ich nicht extra warten, bis das Zelt trocken ist und ich es einpacken kann. Ich baue das kleine Solarpanel auf, um die Powerbank zu laden, mache mir etwas Frühstück, putze anschließend die Zähne und will dann mal zügig weiter kommen. Mal sehen, wie es meinem Hintern heute so geht. Gestern war es dann schon anstrengend auf dem Sattel. Mein linkes Knie hat sich weitergehend erholt. Zum Glück!
Ich frühstücke und packe dann meine Sachen zusammen. Bevor ich das Zelt abbaue mache ich noch etwas Krafttraining. Dann kommt das Zelt in den Bobby, ich bringe den Müll weg, fülle meine Flaschen mit Wasser und mache mich dann auf den Weg. 9 Uhr. So früh bin ich selten los gekommen. Gut, wenn ich nicht aufs Zelt warten muss. Dann geht's wieder entlang eines Kanals. Das macht das Fahren zwar wirklich einfach, aber auch ein bisschen eintönig. Aber ich will auf keinen Fall jammern. Denn so macht Fahrradfahren schon wirklich Spaß. Was heute allerdings nicht immer passt ist der Track und die Schilder entlang der strecke. Offenbar wurde die strecke weiter ausgebaut und der Track bei dem Portal, aus dem ich die Daten geladen habe, nicht aktualisiert. Das ist nicht ganz so toll. Nach dem Mittagessen ändert sich zudem der verlauf der Strecke. Der Track führt jetzt nicht mehr am Kanal entlang sondern wieder durchs Hinterland. Beim ersten Abstecher bin ich den Track gefolgt, obwohl die Beschilderung anders war. Da gab es aber mal kurz ordentlich Höhenmeter. Jetzt merke ich wirklich jedes Kilogramm Gepäck, dass ich hinter mir herziehe. Dafür ist die Aussicht echt ganz gut. Die Landschaft erinnert mich an Irland. Auch viele kleine Wege, die zwischen Weiden und Wald verkaufen. Sehr schön, so gefällt mir das Radfahren. Und ehrlich gesagt sind die paar Höhenmeter wirklich nichts im Vergleich zu Irland!
Ich finde schnell wieder den neuen Weg und kann mir vorerst weitere Höhenmeter sparen. Doch nicht lange, denn dann verkauft der Track wirklich wie in Irland zwischen Weiden entlang vielen kleine Wege. Sehr schön, aber auch anstrengend. So langsam bin ich auch wirklich müde und schaue mich nach Campingplätzen um. Es gibt ein paar, die ganz nah am Track liegen. Super. Und so kann ich noch ein Stück fahren. Ich entscheide dann nochmal weiter zum nächsten Campingplatz zu fahren. Und das war schlecht! Denn als ich dann ziemlich müde nach 140 Kilometern am Campingplatz stehe ist der geschlossen. Ja so ein Scheiß!! Der nächste Campingplatz ist weit weg und zurückfahren will ich auch nicht. Also muss das Internet mit einer Alternative helfen. Und die finde ich auch in einem großen alten Herrschaftshaus. Oh wow.... Das alte Haus stand 30 Jahre lang leer und keiner wollte es haben. Dann hat sich eine Familie das Haus gekauft, umgebaut und der Sohn betreibt es nun als Hotel. Seit 2019 und dann kam Corona. Nun ja. Für mich ist es wirklich ein Traum. Ein schönes Zimmer, eine große Gemeinschaftsküche, ein riesengroßer Aufenthaltsraum mit gemütlichen Sofas und ich bin der einzige Gast. Wow....!
Ich packe meine Sachen aus, nehme eine Dusche und mache anschließend die Wäsche. Inzwischen sind doch ein paar stinkende Socken zusammen gekommen. Und weil die Waschmaschine und der Trockner frei sind kommen meine Sachen einfach mal in die Wäsche. Dann gibt's Abendessen. Ich habe jetzt auch echt Hunger. Leider ist es schon spät und das Restaurant im Haus hat leider schon geschlossen. Das ist schade. Aber ich habe noch genug Proviant. Also esse ich gemütlich in der riesengroßen Küche. Die Wäsche ist dann auch fertig und ich mache noch das Tagebuch. Dann wird es höchste Zeit fürs Bett. Ich bin wirklich müde. Aber irgendwie echt glücklich an diesem schönen Ort gelandet zu sein. Auch wenn ein Campingplatz mir schon auch sehr recht gewesen wäre!